Kölner Stadt-Anzeiger; Donnerstag, 23. November 2006

Von foxius.de am Donnerstag, 23. November 2006

Wunschzeddel

Er hat den Dreh raus, seine Zuhörer zu fesseln und zum Schmunzeln oder Lachen zu bringen. Armin Foxius (57) erzählt auf Hochdeutsch, auf Kölsch und so, wie die Kölschen reden, wenn sie davon überzeugt sind, Hochdeutsch zu sprechen – so in der Weihnachtsansprache eines Karnevalspräsidenten. Es gab immer wieder Szenenapplaus, als der Mundartautor und Hauptschullehrer – Foxius unterrichtet seit Jahren an der Ursula-Kuhr-Schule in Köln-Heimersdorf – im „Altstadttheater im Söckchen“ sein Hörbuch vorstellte: „Kressdach es wie Weihnachten“. Auf der beim Dabbelju-Label in der Reihe „Kölsch aus erster Hand“ erschienenen CD sind 31 kürzere Texte und längere Geschichten versammelt, mit denen Foxius seine Sicht auf den Alltag der Stadt in den Wochen vor und nach dem Fest darstellt. Das reicht von „St. Martin vor der Striptease-bar“ über den „Wunschzeddel eines FC-Fans“ bis zur „Wahrheit über die Heiligen Drei Könige“.
Alles wir in einen wunderschönen Kölsch recht anschaulich und amüsant, aber auch kritisch und bissig beschrieben. So beispielsweise der Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt: „Ich weiß es nit, dä Weihnachtsmaat, om Nümaat dä, en singer Aat, ich finge, es nit mih apaat.ich mein, däm hät et Jeld geschad“ heißt es. „Deselve Bude jedes Johr, däselve Krom, dä immer wor. Zick fuffzehn Johr weißte jenau, he jitt et Puppe, do Schabau, deselve Sache wie em Lade, do kannste och bes Januar wade.“ Ob Foxius da Recht hat, kann ja ab heute an Ort und Stelle überprüft werden.